Physikerin des Monats

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April 2025

Carolin Hahn, selbständige Unternehmensberaterin, Linz

© Carolin Hahn

Über mich und meine Arbeit

Ich habe mich vor fast sieben Jahren als Unternehmensberaterin selbständig gemacht und unterstütze Firmen, gelegentlich aber auch Forschungseinrichtungen und Universitäten im Technologiemarketing, in der Wissenschaftskommunikation und bei strategischen Fragestellungen.

Dabei bin ich oft die Dolmetscherin zwischen Techniker:innen auf der einen Seite und „normalen“ Menschen auf der anderen. Zugute kommt mir da mein Erfahrungsmix aus Physikstudium und Doktorarbeit in der Quantenoptik, die Zeit im Wissenschaftsmanagement an einem großen Beschleunigerlabor und ein MBA in strategischem Management, den ich berufsbegleitend noch draufgesattelt habe. Damit habe ich einen Sweet Spot gefunden und kann mein Geld verdienen mit Dingen, die mir schon immer Spaß gemacht haben und die sich meistens gar nicht anfühlen wie Arbeit. Was ich sehr genieße, ist die enorme Abwechslung in meinem Alltag. Die Themen reichen von Röntgenbildern ägyptischer Mumien über Quantenkryptographie im Weltraum bis hin zu „Hey, wir haben da einen sehr physikalischen Foliensatz über ein Fusionskraftwerk, kannst Du den so aufbereiten, dass wir damit zur Bundesforschungsministerin gehen können?“

Nebenberuflich bin ich Mami von zwei wunderbaren kleinen Menschen, mit denen ich die Welt gerade noch einmal ganz neu entdecken darf. Auch da helfen mir die Selbständigkeit und die damit verbundene Freiheit sehr.

Was kann man für mehr Chancengleichheit in der Physik tun?

Ich glaube, Sichtbarkeit und Role Models sind enorm wichtig – und zwar schon von klein auf, damit sich bei Kindern gar nicht erst die Idee verfestigt, dass MINT-Themen nichts für Frauen sind.

Für mindestens genauso wichtig halte ich eine gut ausgebaute Kinderbetreuung, denn damit steht und fällt, ob Frau zum Arbeiten kommt oder nicht. Dazu gehört für mich auch eine Partnerschaft auf Augenhöhe und die ist in unserer Gesellschaft leider oft nicht gegeben… Ich habe einen super Mann, mit dem ich mir die Familienarbeit gut aufteilen kann. Er hat zum Beispiel wirklich die Hälfte der Elternzeit übernommen, um mir den Rücken freizuhalten. In Österreich geht allerdings nur ein Prozent der Väter sechs Monate oder länger in Karenz und die Zahlen sind sogar rückläufig (siehe z.B. https://www.derstandard.at/story/3000000240848/immer-weniger-maenner-gehen-in-karenz-woran-liegt-das). Dass das nicht unbedingt die Chancengleichheit erhöht, egal in welchem Arbeitsbereich, liegt leider auf der Hand. Gründe dafür gibt es viele, aber ich muss dann immer an den schönen und weisen Spruch denken: „Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“

Wenn Sie mehr über Carolin Hahn und ihre Arbeit erfahren möchten, finden Sie folgend den Link zu ihrer Webseite: www.carolinhahn.com