Physikerin des Monats
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September 2025
Bettina Anderl, Astrophysikerin und Leiterin von ESERO Austria
Über mich und meine Arbeit
Mein Name ist Bettina Anderl. Ich habe Astrophysik an der Universität Wien studiert und zusätzlich das Lehramtsstudium in Mathematik und Physik abgeschlossen. Nach einigen Jahren in der Forschung habe ich meine Dissertation abgebrochen, um mich meiner Familie und dem Unterrichten zu widmen.
Seit 2020 leite ich ESERO Austria (European Space Education Resource Office). In dieser Rolle verbinde ich Weltraumthemen mit schulischer Bildung und unterstütze Lehrer*innen durch praxisnahe Materialien, Fortbildungen und Projekte, die Begeisterung für Naturwissenschaften wecken.
Ich bin überzeugt: Weltraum inspiriert. Es ist ein faszinierender Zugang, um komplexe naturwissenschaftliche Inhalte verständlich, spannend und zukunftsorientiert zu vermitteln. Österreich ist in diesem Bereich sowohl in der Forschung als auch in der Industrie stark vertreten – ein Potenzial, das wir jungen Menschen zugänglich machen wollen.
Was kann man für mehr Chancengleichheit in der Physik tun?
Chancengleichheit ist mir ein großes Anliegen. Sie beginnt bei Sichtbarkeit, Sprache und Haltung – besonders im schulischen Umfeld. Es braucht klischeefreie Rollenbilder, vielfältige Vorbilder und einen frühen, niederschwelligen Zugang zu naturwissenschaftlichen Erfahrungen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Hintergrund.
Das bedeutet konkret:
• benachteiligte Gruppen gezielt fördern
• Karrierewege sichtbar machen
• Menschen aus dem MINT-Bereich vor den Vorhang holen
Ein Herzensprojekt in diesem Zusammenhang ist unsere Reihe „Space Careers“: In Kooperation mit Whatchado.com porträtieren wir Menschen aus Österreich, die in verschiedensten Bereichen der Raumfahrt tätig sind – darunter Weltraummedizin, -recht, -architektur und viele weitere spannende Felder, die oft nicht im Rampenlicht stehen.
Ich selbst habe im Studium gelegentlich Diskriminierung erlebt – zum Glück nicht oft und nicht an meinem Heimatinstitut der Astronomie. Dennoch: Es kam vor, dass Frauen systematisch schlechter bewertet wurden als Männer. Damit so etwas heute nicht mehr geschieht, braucht es ein starkes Bewusstsein – und Lehrende, die für Gleichstellung sensibilisiert sind.
Wenn Sie mehr über Bettina Anderl und ihre Arbeit erfahren möchten, finden Sie hier ein Video über ihre Arbeit bei ESERO Austria sowie hier den Link zu ihrem LinkedIn-Profil