Physikerin des Monats

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Dezember 2025

Ira Morawetz, Doktorandin am Atominstitut der TU Wien und Gewinnerin des Berta-Karlik-Posterpreises 2025

© Ira Morawetz

Über mich und meine Arbeit

Meine Leidenschaft für Forschung und insbesondere für Physik begann bereits in der Oberstufe, wo ich das Glück hatte, von einem sehr motivierten und engagierten Physiklehrer unterrichtet zu werden, der für seine Schüler*innen eine Amateur-Astronomiegruppe organisierte. In dieser Gruppe konnte ich erste Einblicke in die experimentelle physikalische Forschung gewinnen, indem ich Helligkeitsmessungen von veränderlichen Sternen durchführte. Diese Erfahrung ließ mich das Fach lieben, sodass es für mich naheliegend war, Physik zu studieren. Ich schloss 2024 meinen Master an der TU Wien ab und promoviere derzeit im Bereich experimentelle Quantenmetrologie am Atominstitut der TU Wien in der Gruppe von Prof. Thorsten Schumm. Unser Ziel ist es, eine nukleare optische Uhr zu entwickeln, die als neues, ultrasensitives Werkzeug dienen kann, um Physik jenseits des Standardmodells zu messen. Im Gegensatz zu optischen Atomuhren basiert unser Uhrenübergang nicht auf einem elektronischen, sondern auf einem nuklearen Übergang. Konkret verwenden wir 229Th aufgrund seines einzigartig niedrig liegenden ersten isomeren Zustands.

Am meisten Freude bereitet mir an meiner Arbeit, jeden Tag neue Probleme zu lösen und mit meinem großartigen Team von Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten.

Was kann man für mehr Chancengleichheit in der Physik tun?

Um gleiche Chancen für Frauen in der Physik und anderen MINT-Fächern zu schaffen, ist es entscheidend, positive weibliche Vorbilder zu haben. Dies kann dazu beitragen, die Naturwissenschaften zu einem weniger einschüchternden Umfeld für Mädchen zu machen. Darüber hinaus ist es wichtig, angehenden Physikerinnen zu zeigen, dass nicht nur außergewöhnlich talentierte Frauen eine Chance auf Erfolg in diesem Bereich haben. Nach meiner Erfahrung als relativ junge Forscherin beeinflussen diese Faktoren die Berufswahl von Frauen. Für Frauen, die bereits in diesem Bereich tätig sind, ist es wichtig, Netzwerke mit anderen Frauen zu haben, um sich gegenseitig zu unterstützen. Dies ist besonders hilfreich, wenn man keine unmittelbaren Kolleginnen hat.

Insgesamt denke ich, dass wir darauf hinarbeiten sollten, die Wissenschaften zu einem weniger unfreundlichen Umfeld für alle Menschen zu machen, die eine Familie gründen möchten. Nicht nur Frauen würden von weniger unsicheren Verträgen und instabilen Beschäftigungsbedingungen profitieren.

Ira Morawetz hat den diesjährigen ÖPG Berta-Karlik-Posterpreis für Nachwuchsphysikerinnen gewonnen. Wenn Sie mehr über sie und ihre Arbeit erfahren möchten, finden Sie hier den Link zur Arbeitsgruppe, in der sie arbeitet sowie hier den Link zur ihrem ORCID-Profil.